EFS Consulting
Marion Ibetsberger und Karim Gharbi von EFS Consulting kleben PostIts an eine Glasfront

Scrum, SAFe®, LESS, Nexus & co. - Agile Frameworks bieten bewährte Vorgehensweisen und für komplexe Herausforderungen.

Agile Frameworks: Die grundlegenden Konzepte für Agilität

Agile Frameworks sind strukturierte Ansätze, die agile Werte, Selbstorganisation, Flexibilität und Ausrichtung auf ein gemeinsames Ziel, in der Produktentwicklung und im Projektmanagement vorantreiben. Agile Frameworks dienen als Leitfaden für effektive Zusammenarbeit in einzelnen Teams, wie auch im ganzen Unternehmen.

Wozu Agile Frameworks

Agile Frameworks bieten einen robusten Rahmen mit bewährten Ansätzen und Methoden, um Projekte effektiv zu planen, umzusetzen und auch anzupassen.

Auf ein etabliertes agiles Framework zu setzen, anstatt eine völlig eigene Methode zu entwickeln, bringt mehrere Vorteile mit sich:

  • Erfolgreiche Ansätze: Es kann auf schon erprobte Methoden und Strukturen zurückgegriffen und profitiert werden, die sich in der Praxis bereits bewährt haben.
  • Bestehendes Know-how: Es gibt vorhandenes Trainingsmaterial und Literatur, um die Mitarbeitenden schneller und einfacher zu befähigen.
  • Verkürzte Einarbeitungszeit: Dank standardisierter Prozesse verkürzt sich die Einarbeitungszeit neuer Teammitglieder.
  • Gemeinsame Sprache: Frameworks definieren Begriffe und liefern so eine gemeinsame Gesprächsbasis für die Kommunikation im Team.
  • Rollenklarheit: Es können Personen gezielt für bestimmte Rollen eingestellt und weiterentwickelt werden.

 

Zielgruppe: Wer kann von agilen Frameworks profitieren?

Agile Frameworks bieten eine Vielzahl von Vorteilen für Unternehmen und Teams aller Größenordnungen und Branchen. Die Zielgruppe für agile Frameworks ist daher breit gefächert und umfasst beispielsweise Softwareentwicklungsteams, Produktentwicklungsteams, Marketing- und Vertriebsteams oder Führungsteams.

Darüber hinaus eignen sich agile Frameworks besonders für:

  • Unternehmen, die komplexe Projekte durchführen
  • Teams, die in dynamischen und sich schnell ändernden Umgebungen arbeiten
  • Unternehmen, die Wert auf Kundenorientierung und Flexibilität legen
  • Teams, die ihre Zusammenarbeit und Kommunikation verbessern möchten

 

Unterschied: Agile Frameworks vs. Agile Methoden

Agile Methoden und Agile Frameworks sind zwei eng miteinander verbundene Ebenen innerhalb der agilen Philosophie, die jedoch unterschiedliche Funktionen erfüllen.

Agile Frameworks liefern funktionsfähige Strukturen und klären das „Was“. Beispielsweise besagt das Scrum Framework, das es einen priorisierten Backlog gibt, in dem die möglichen Features des Produkts beschrieben sind. Agile Methoden liefern andererseits konkrete Vorgehensweisen, um die agilen Strukturen aus dem Framework mit Leben zu füllen. Agile Methoden beschreiben also das „Wie“. Story Mapping, Event Storming, Planning Poker und Weighted Shortest Job First (WSJF) sind nur einige der vielfältigen Methoden, um einen priorisierten Backlog zu schaffen.

 

Was müssen Unternehmen bei der Wahl des agilen Frameworks beachten?

Die Wahl des geeigneten agilen Frameworks für eine Organisation ist eine wichtige Entscheidung, da verschiedene Frameworks unterschiedliche Stärken und Schwächen haben. Es ist daher wichtig, die spezifischen Bedürfnisse und Rahmenbedingungen der Organisation zu berücksichtigen.

Folgende Faktoren sollten bei der Wahl eines agilen Frameworks bedacht werden:

  • Generelle Rahmenbedingungen: Die Größe des Teams oder der Organisation, die Anzahl der beteiligten Personen und das benötigte Maß an Reaktionsfähigkeit und Selbstorganisation.
  • Ziel der Transformation: Welche konkreten Verbesserungen sollen erreicht werden?
  • Aktuelle Unternehmenskultur: Direkt von einer starken Command & Control-Struktur zu einer auf Soziokratie basierenden Organisation ist ein zu großer Sprung.
  • Psychologische Sicherheit: Vorhandene bzw. fehlende psychologische Sicherheit sollte eruiert werden. Eine agilere Arbeitsweise erfordert ein Umfeld, in dem sich Mitarbeitende frei und ungehindert entfalten können.
  • Unternehmens- bzw. Produktsituation: Befindet sich das Unternehmen in einer „Burning Platform“-Situation, in der es schnell handeln muss? Oder handelt es sich eher um ein Experiment, um neue Potenziale zu evaluieren?

 

Agile Frameworks: Wann eignet sich welches Framework?

Je nach Use Case und Ausgangssituation bedarf es der Wahl eines passenden Frameworks als Basis.  Es können auch Methoden und Ansätze aus anderen Frameworks integriert werden, wo es Sinn macht.

Scrum

  • Organisation eines agilen Teams mit typischerweise 10 oder weniger Mitgliedern
  • Definiert Rollen, Zeremonien (Regeltermine mit bestimmtem Format und Zweck) und Artefakte (Spuren der Arbeit)
  • Arbeiten in Sprints: Definierter, fixer Zeitrahmen von 1 bis 4 Wochen in dem ein potenziell auslieferbares, wertstiftendes Stück Produkt erzeugt wird

Typische Use-Cases für Scrum

  • Software-Entwicklung
  • Generelle Produktentwicklung
  • Basis für Skalierende Frameworks

Kanban

  • Betont kontinuierlichen Fluss der Arbeit
  • Integriert kontinuierliche Verbesserung in die Arbeit
  • Arbeitet mit einem visuellen Board, um den Arbeitsfluss transparent darzustellen und optimieren zu können
  • Begrenzt die Anzahl der gleichzeitig aktiven Aufgaben, um deren Fertigstellung zu fördern
  • Basiert auf dem Pull-Prinzip: Aufgaben werden gezogen, wenn die Person für die Abarbeitung bereit ist, anstatt sie ihr zuzuschieben (Push)
  • Definiert keine festen Rollen oder vorgegebene Meetings

Typische Use-Cases für Kanban

  • Überall, wo Arbeit kontinuierlich eintrifft:
    • Produktion von individuellen Stücken (z.B. Handwerk)
    • IT-Support
    • Personalmanagement (z.B. Bewerbungen zu bearbeiten oder Mitarbeitergespräche zu führen)
  • In Kombination mit Scrum für Produkt- und Software-Entwicklung
  • Basis für skalierende Frameworks

Scaled Agile Framework (SAFe®)

  • Beste Wahl für große Unternehmen mit klassischen Strukturen als Einstieg ins agile Arbeiten
  • Best Practices ab 50+ beteiligten Personen
  • Umfangreichstes Framework, um alle Bereiche des Unternehmens agiler zu gestalten
  • Konzept des Dualen Betriebssystems bringt Ansätze mit, um die bestehende, hierarchische Unternehmensstruktur mit den agilen Organisationstrukturen zu vereinbaren
  • Methoden und Ansätze für alle Ebenen eines Unternehmens

Typische Use Cases für SAFe®

  • Agile Transformation eines klassisch strukturierten Unternehmens
  • Herkömmliches Projektmanagement funktioniert nicht mehr für die Produktentwicklung und das Unternehmen versucht die daraus entstandenen Probleme in den Griff zu bekommen
  • Organisation mehrerer agil arbeitender Teams, die an einem gemeinsamen Produkt arbeiten
  • Integration von Portfolio-Management und Finanzierung in das agile Vorgehen
  • Integration von externer und interner Supplier

Nexus von scrum.org

  • Schlankes Framework für mehrere Teams mit insgesamt bis zu ca. 40 Personen
  • Hohes Maß an Selbstorganisation
  • Hohe Reaktionsfähigkeit
  • Geringster Overhead durch Skalierung
  • Setzt hohe Reife voraus

Typische Use Cases für Nexus

  • Skalierung eines erfolgreichen Produkts: Ein Produkt, das bisher von einem einzelnen Team entwickelt wurde und bereits sehr erfolgreich ist, kann dann mit mehreren Teams weiterentwickelt werden, indem die Zusammenarbeit mehrerer Teams effizient gesteuert wird.
  • Dynamische Unterstrukturen in agilen Release Trains: Ein SAFe Agile Release Train (ART) oder eine Large Solution bildet dynamischere Unterstrukturen, wo diese sinnvoll sind und ermöglicht die flexible Anpassung der agilen Prozesse innerhalb des ARTs oder der Large Solution.

Flight Levels: ein Methodischer Ansatz

  • Methodischer, strukturierter Ansatz, um die Business Agilität zu steigern
  • Basiert auf Kanban
  • Keine zusätzlichen Rollen und vorgegebenen Zeremonien
  • Super schlanker Ansatz, quasi ohne „Overhead“
  • Funktioniert gut, wenn das Unternehmen prinzipiell funktioniert und keine kulturellen Hemmnisse gegen Transparenz und Verantwortungsübernahme vorhanden sind
  • Gut in operatives Geschäft integrierbar

Typische Use Cases von Flight Levels

  • Funktionierendes Unternehmen möchte Reaktionsfähigkeit (auf Markt) verbessern und kontinuierliche Verbesserung implementieren
  • Durchgängigkeit von Strategie und Umsetzung verbessern und sicherstellen, dass alle Mitarbeitenden an einem gemeinsamen Ziel arbeiten
  • Kein bzw. kaum Bedarf für größere Umstrukturierungen aufgrund dysfunktionaler Strukturen

Fazit

Agile Frameworks bieten Unternehmen eine bewährte, strukturierte Vorgehensweise, um Prozesse zu optimieren, die Zusammenarbeit zu verbessern und schneller auf Marktveränderungen zu reagieren. Agile Frameworks können Unternehmen zu mehr Effizienz, Flexibilität und Kundenzufriedenheit führen.  Der Schlüssel zum Erfolg liegt jedoch nicht in der blinden Implementierung des Frameworks, sondern in der gezielten Nutzung geeigneter Frameworks, um die Wertschöpfung des Unternehmens zu steigern.

Wie unterstützt EFS bei der Wahl eines geeigneten Frameworks?

EFS Consulting kann mit Hilfe von Workshops und Assessments unterstützen, um die Vision sowie die konkreten Ziele der Transformation zu erarbeiten, kulturelle wie technische Entwicklungsbedarfe ermitteln, um daraus das geeignetste Framework und eine Transformations-Roadmap ableiten.

Mit der Expertise und Erfahrung:

  • Analysiert EFS Ihre Unternehmensbedürfnisse und Rahmenbedingungen.
  • Stellt EFS Ihnen verschiedene Frameworks vor und evaluiert deren Eignung für Ihr Unternehmen.
  • Erarbeitet EFS mit Ihrem Unternehmen einen individuellen Plan für die Implementierung des gewählten Frameworks.
  • Begleitet EFS Sie bei der Umsetzung und sorgt für eine reibungslose Integration in Ihre Unternehmenskultur.

EFS Consulting unterstützt Sie bei der Suche nach der perfekten Lösung für Ihr Unternehmen. Nehmen Sie jetzt Kontakt mit uns auf und lassen Sie sich unverbindlich beraten!

People

Bernhard Schreiner, Partner bei EFS Consulting

Bernhard Schreiner

Jürgen Leitner, Partner bei EFS Consulting

Jürgen Leitner

Liliana Simon, Partnerin bei EFS Consulting

Liliana Simon

Irakli Dshandshgava, Engagement Manager bei EFS Consulting

Irakli Dshandshgava