Supply Chain Management (SCM): Überblick und Zukunftsperspektiven
Damit Unternehmen in der Lage sind die Kundennachfrage zu erfüllen und Produkte zur richtigen Zeit am richtigen Ort bereitzustellen, ist heute ein effektives Supply Chain Management (SCM) von entscheidender Bedeutung. Durch Optimierungen entlang der Lieferkette können sowohl Kosten und Risiken gesenkt als auch Effizienzen und Kundenzufriedenheit erhöht werden. Ein optimiertes Lieferkettenmanagement trägt maßgeblich zur Steigerung der Rentabilität bei. In diesem Insight wird umfänglich auf die vielzähligen Facetten des SCM eingegangen.
Das Wichtigste in Kürze
- SCM umfasst die gesamte Wertschöpfungskette, von der Beschaffung über Produktion, Logistik, Distribution bis hin zu Rückführungen und Recycling.
- Effektives Supply Chain Management (SCM) ist entscheidend für Kostenreduktion, Effizienzsteigerung und Kundenzufriedenheit.
- Digitale Technologien wie KI, IoT, Big Data und Automatisierung revolutionieren die Lieferketten und ermöglichen Echtzeit-Transparenz.
- Resiliente und nachhaltige Lieferketten werden angesichts globaler Unsicherheiten und ökologischer Anforderungen zunehmend wichtiger.
- Supply Chain Manager:innen spielen eine zentrale Rolle bei strategischer Steuerung, Lieferantenmanagement und Prozessoptimierung.
Bedeutung von Supply Chain Management
Unter Lieferkettenmanagement (engl. Supply Chain Management, SCM) versteht man im Allgemeinen die Gestaltung, Planung, Ausführung, Steuerung und Überwachung von Lieferkettenaktivitäten. Das SCM verfolgt dabei diverse Hauptziele: Hierunter fallen die Schaffung von Nettowerten, der Aufbau wettbewerbsfähiger Infrastrukturen, die Nutzung globaler Logistiknetzwerke, die Synchronisation von Angebot und Nachfrage und das Messen von Leistung.
Die Versorgungskette selbst beinhaltet sämtliche Prozesse, die vom Fluss und der Transformation von Gütern über die Beschaffung von Rohmaterialen bis zu Endverbraucher:innen miteinander verbunden sind. Das SCM geht somit weit über die reine Logistik hinaus und umfasst strategische Entscheidungen über das Netzwerk und die Fähigkeiten der Lieferkette. Das Zielbild beinhaltet demzufolge nicht nur die Erreichung der operativen Effizienz, sondern auch eines nachhaltigen Wettbewerbsvorteils.
Supply Chain Management im Wandel der Zeit
Das Supply Chain Management begleitet die Menschheit seit mehreren Jahrhunderten und ist eng mit technologischem Fortschritt und globalen Veränderungen verbunden. Bereits seit der Antike existierten Lieferketten, die es Gemeinschaften ermöglichten, ihre Grundbedürfnisse zu decken. Der Handel über Routen wie die Seidenstraße ermöglichte den Austausch von Gütern zwischen verschiedenen Kulturen.
Mit Beginn der Industrialisierung und der Einführung der Massenproduktion entstanden neue Herausforderungen in den Bereichen Distribution, Transport und Bestandsverwaltung. Durch die Erfindung von Dampfschiffen und Eisenbahnen konnten Reichweite und Umfang, der transportierten Güter beschleunigt werden.
Die Einführung von Fließbändern und standardisierten Prozessen durch Henry Ford, legte den Grundstein für moderne Lieferketten. Im weiteren Verlauf des 20. Jahrhunderts war die Informationstechnologie und erste Aspekte der Automatisierung von Prozessen ein weiterer Schritt zum heute bekannten SCM. Erst in den 1990er Jahren erlebten Enterprise-Resource-Planning-Systeme (ERP) ihren Aufstieg und ermöglichten die softwaregestützte Verwaltung aller wesentlichen Geschäftsaktivitäten. Das Aufkommen des Internets und des E-Commerce in den späten 1990er und frühen 2000er Jahren veränderte die Dynamik des Lieferkettenmanagements grundlegend.
Im gegenwärtigen Zeitalter von Industrie 4.0, wird durch Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI), Maschinelles Lernen (ML), Internet of Things (IoT) und Big Data die nächste Stufe der Evolution des SCM eingeläutet. Dabei wirken diese Technologien unterstützend im Bereich der verbesserten Entscheidungsfindung, detaillierten Datenanalysen, Automatisierung von Prozessen und Echtzeit-Transparenz. Die fortschreitende Digitalisierung und Vernetzung führen zu intelligenteren und reaktionsfähigeren Lieferketten und steigern die Resilienz gegenüber den dynamischen Marktbedingungen und unvorhersehbare Störungen.
Unterschied: SCM vs. Intralogistik
Obwohl die Begriffe Supply Chain Management und Intralogistik oft im gleichen Kontext verwendet werden, beschreiben die Begrifflichkeiten zwei unterschiedliche Bereiche:
- SCM konzentriert sich auf den umfassenden Fluss von Gütern und Informationen über die Grenzen einzelner Organisationen hinweg.
- Intralogistik hingegen ist ein spezialisierterer Bereich, der sich auf die Optimierung des Material- und Informationsflusses innerhalb eines einzelnen Unternehmens oder einer einzelnen Produktionsstätte konzentriert.
Kurz: Während SCM die gesamte Wertschöpfungskette im Blick hat, zielt die Intralogistik darauf ab interne Abläufe zu optimieren.
Ziele, Aufgaben und Funktionen des Supply Chain Managements
Die Aufgaben, Ziele und Funktionen des Supply Chain Managements sind vielseitig und leisten einen entscheidenden Beitrag zum unternehmerischen Erfolg. Im Mittelpunkt steht dabei die ganzheitliche Koordination und Integration sämtlicher Prozesse entlang der Lieferkette. Zentrale Elemente sind die Steuerung des Daten- und Informationsflusses sowie des Qualitäts- und Risikomanagements. Ziel ist es, eine reibungslose Kommunikation und fundierte Entscheidungsfindung sicherzustellen.
Zur Orientierung und Bewertung moderner Lieferketten dient häufig das Konzept der „7 Cs des Supply Chain Managements“. Diese stehen für Customer focus (Kundenorientierung), Cost (Kostenkontrolle), Capital (Kapitalbindung), Capacity (Kapazitätsmanagement), Competitiveness (Wettbewerbsfähigkeit), Coordination (Koordination) und Connectivity (Vernetzung). Sie beschreiben die zentralen Erfolgsfaktoren einer effizienten und widerstandsfähigen Supply Chain, die sowohl operative als auch strategische Zielsetzungen integriert.
Zudem gewinnen nachhaltige Praktiken in Lieferketten zunehmend an Bedeutung. Ökologische und soziale Aspekte rücken verstärkt in den Fokus – vom umweltfreundlichen Transport über faire Arbeitsbedingungen bis hin zu Maßnahmen im Bereich der Kreislaufwirtschaft. Trotz des immer stärkeren prozess- und technologiegetriebenen Umfelds bleibt der Faktor Mensch ein zentrales Bindeglied und spielt weiterhin eine entscheidende Rolle im SCM.
Die Rolle der Supply Chain Manager:innen
In diesem komplexen Umfeld sind Supply Chain Manager:innen ein entscheidendes Bindeglied zwischen internen Unternehmensbereichen wie Einkauf, Produktion und Vertrieb sowie externen Partner:innen wie Lieferanten und Logistikdienstleistern. Die Verantwortlichkeiten liegen in der umfassenden Überwachung und Steuerung des gesamten Produktionsflusses.
Zu ihren Kernaufgaben zählen:
- die Entwicklung und Implementierung von Supply-Chain-Strategien,
- das Pflegen der Beziehungen zu Lieferanten,
- die Verfolgung von Lagerbeständen,
- die Optimierung der Transportlogistik.
Neben analytischen Fähigkeiten, starker Problemlösungskompetenz, Verhandlungsgeschick und Kommunikationsstärke zählt die Steuerung interdisziplinärer Teams aus Vertrieb, Marketing und Produktion zu den wichtigsten Skills des Berufsprofiles.
Der Wertschöpfungsprozess: Die wichtigsten Elemente der Lieferkette
Der Wertschöpfungsprozess innerhalb der Lieferkette lässt sich in verschiedene Prozessschritte unterteilen. Deren Zusammenspiel ausschlaggebend ist, um einen effizienten Warenfluss zu gewährleisten.
1. Planung (Planning)
Die Planung bildet den ersten Schritt im Wertschöpfungsprozess. Vor allem dient sie der strategischen Abstimmung von Angebot und Nachfrage. Eine wichtige Rolle spielt hier die Bedarfsplanung, bei der zukünftige Kund:innenbedürfnisse und Markttrends analysiert und Bedarfe prognostiziert werden. Diese Prognosen bilden die Grundlage für die Bestandsmanagement-Strategien und zielen darauf ab, optimale Lagerbestände zu halten, um die Kundennachfrage zu decken. Der gesamte Planungsprozess beinhaltet:
- die Festlegung klarer Ziele,
- die Analyse der aktuellen Leistungsfähigkeit der Lieferkette,
- die Entwicklung und Implementierung eines detaillierten Plans zur Zielerreichung,
- die kontinuierliche Überwachung der Ergebnisse
- die notwendige Anpassung des Plans bei veränderten Bedingungen.
Eine sorgfältige Planung ist somit das Fundament für eine erfolgreiche und effiziente Lieferkette.
2. Beschaffung & Sourcing
Die Beschaffung umfasst den eigentlichen Kauf von Waren und Dienstleistungen, die für die Produktion und den Betrieb des Unternehmens benötigt werden. Hingegen konzentriert sich das Sourcing auf die Identifizierung, Bewertung und Auswahl geeigneter Lieferanten. Das Lieferantenmanagement verantwortet den Aufbau langfristiger Beziehungen zu wichtigen Lieferanten, die Verhandlung von Verträgen und die kontinuierliche Überwachung der Lieferantenleistung. Für die strategische Entscheidung von Unternehmen, ob Materialien und Komponenten global vs. lokal bezogen werden, spielen folgende Faktoren eine wichtige Rolle:
- Kosten
- Qualität
- Lieferzeiten
- Geopolitische Risiken
Eine effektive Beschaffung und ein durchdachtes Sourcing sind entscheidend für die Sicherstellung der Verfügbarkeit von Materialien und Dienstleistungen zu wettbewerbsfähigen Preisen und bilden somit die Grundlage für einen reibungslosen Produktionsprozess.
3. Produktion (Manufacturing / Production)
Die Produktion bildet das Kernstück des Wertschöpfungsprozesses, in dem Rohstoffe und Komponenten in Fertigprodukte umgewandelt werden. Eine weit verbreitete Strategie zur Effizienzsteigerung in der Produktion ist Just-in-Time (JIT) bzw. weiter gedacht Just-In-Sequence (JIS). Hierbei werden Materialien und Komponenten zu dem Zeitpunkt (JIT) bzw. in der Reihenfolge (JIS) geliefert, wie sie im Produktionsprozess benötigt werden. Unerlässlich dabei ist eine sorgfältige Produktionsplanung und -steuerung, um die Kundennachfrage effektiv zu erfüllen und gleichzeitig die Produktionskosten und die Ressourcennutzung zu optimieren. Gerade die Effizienz der Produktion ist ausschlaggebend, da Verzögerungen oder Engpässe in diesem Bereich zu Problemen in nachgelagerten Prozessen führen.
4. Lagerung & Logistik (Logistics)
Nach der Produktion folgt die Phase der Lagerung & Logistik . Die Lagerhaltung umfasst die sichere und organisierte Aufbewahrung der Rohmaterialien und produzierten Waren in den dafür vorgesehenen Logistikeinrichtungen. Die physische Bewegung der Güter und Materialien innerhalb der Produktionsstätten von den verschiedenen Stationen der Wertschöpfungskette (z.B. Wareneingang, Lager, Produktion, Qualitätscheck, Warenausgang) wird Warenfluss genannt. Ziel ist es unnötige Wartezeiten, Engpässe und Verzögerungen zu vermeiden und sicherzustellen, dass die Waren rechtzeitig und kostengünstig an ihren Bestimmungsort gelangen. Alles, was außerhalb einer Produktionsstätte mit dem Warenfluss zu tun hat, fällt unter den Aspekt der Transportlogistik. Diese beschreibt die Planung, Durchführung und Steuerung des physischen Gütertransports, einschließlich der Auswahl der Transportmittel und der Optimierung der Transportrouten.
5. Distribution & Versand
Die Distribution umfasst alle Aktivitäten, einschließlich der Bewegung von Produkten, vom Hersteller zu Kund:innen. Dabei definiert die Auftragsabwicklung die Bearbeitung der Kund:innenbestellungen, die Kommissionierung der bestellten Artikel, deren Verpackung und folglich auch den Versand. Im Rahmen der Distribution spielen verschiedene Arten von Einrichtungen eine Rolle: Fulfillment-Center dienen der direkten Belieferung der Endkunden. Distributionszentren sind in der Regel für größere Mengen von Waren an Einzelhändler oder andere Lager vorgesehen. Die Auslegung eines geeigneten Distributionsnetzwerks ist entscheidend, um die Kundenerwartungen hinsichtlich schneller und zuverlässiger Lieferungen zu erfüllen.
6. Rückführung & Recycling (Reverse Logistics)
Die letzte Phase des Wertschöpfungsprozesses ist die Rückführung & Recycling. Das Retourenmanagement umfasst jene Prozesse, die mit der Rücknahme von Produkten von Verbraucher:innen verbunden sind. Neben der Bearbeitung von Rücksendungen spielt die Wiederverwertung (Recycling) und die ordnungsgemäße Entsorgung von Produkten am Ende ihres Lebenszyklus eine wichtige Rolle. Unternehmen befassen sich zunehmend mit der Implementierung einer effektiven Reverse Logistics und erweitern ihre Wertschöpfung beispielsweise durch die Wiederaufbereitung oder den Wiederverkauf von retournierten Artikeln. Nicht nur deswegen, sondern auch aufgrund der Minimierung von Umweltauswirkungen und der Maximierung von wiederverwertbaren Ressourcen, gewinnt diese Phase immer mehr an Bedeutung.
Strategische oder methodische Ansätze zur Gestaltung der Lieferkette
Im Bereich SCM nutzen Unternehmen verschiedene strategische und methodische Ansätze, um ihre Lieferketten zu optimieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
Six Sigma
Six Sigma ist eine datengesteuerte Methodik zur Prozessoptimierung und Fehlerminimierung, die darauf abzielt, die Effizienz entlang der Lieferkette zu steigern. Durch den Einsatz statistischer Werkzeuge und die systematische Identifizierung von Fehlerursachen können Unternehmen ihre Abläufe verbessern, Durchlaufzeiten verkürzen und Verschwendung minimieren. Das Herzstück des Six-Sigma-Ansatzes bildet die DMAIC-Methodik (Define, Measure, Analyze, Improve, Control), die einen strukturierten Rahmen für die kontinuierliche Prozessverbesserung schafft.
Lean Supply Chain Management
Lean Supply Chain Management ist eine strategische Herangehensweise, um Verschwendung zu minimieren und die Wertschöpfung zu steigern. Zu den Kernprinzipien gehören vor allem die Reduzierung von nicht wertschöpfenden Aktivitäten, die Förderung kontinuierlicher Verbesserungsprozesse, die Implementierung einer bedarfsgesteuerten Produktion (Pull-Prinzip) und die Senkung von Kosten.
Digital Supply Chain Management
Das Digital Supply Chain Management bietet durch die Nutzung moderner Technologien, wie Künstliche Intelligenz (KI), das Internet of Things (IoT), Cloud-Computing und Big Data, neue Möglichkeiten Lieferketten zu verwalten. Diese Technologien erhöhen die Transparenz in der Lieferkette in Echtzeit, ermöglichen präzisere Datenanalyse zur Entscheidungsfindung, automatisieren wiederkehrende Prozesse und optimieren die Zusammenarbeit mit allen Partnern innerhalb des Netzwerks.
Agile Supply Chain Management
Das Agile Supply Chain Management konzentriert sich auf die Entwicklung von Lieferketten, die flexibel und reaktionsfähig auf Veränderungen in der Nachfrage und im Angebot sind. Ansätze umfassen die Nutzung von Echtzeitdaten zur schnellen Anpassung von Produktionsplänen und Logistik, die Diversifizierung des Lieferantenstamms und der Einsatz innovativer Bestandsmanagementstrategien. Agile Lieferketten sind insofern resilienter, da mit unvorhergesehenen Störungen einfacher umgegangen werden kann und diese sich schneller an dynamische Marktbedingungen anpassen.
Total Quality Management (TQM)
Total Quality Management (TQM) ist ein umfassender Managementansatz, der darauf abzielt, die Qualität in allen Prozessen eines Unternehmens kontinuierlich zu verbessern. Im SCM bedeutet dies, Fehler zu reduzieren, Verschwendung zu minimieren, die Effizienz zu steigern und letztendlich Kund:innenzufriedenheit zu erhöhen. Die aktive Einbindung von Mitarbeitenden und Lieferanten in den kontinuierlichen Verbesserungsprozess ist ein wesentliches Merkmal von TQM.
Resilient Supply Chain Management
Resilient Supply Chain Management gewinnt in einer zunehmend unsicheren Welt immer mehr an Bedeutung. Dieser Ansatz zielt darauf ab, dass auf Störungen wie Naturkatastrophen, geopolitische Spannungen oder Pandemien reagiert werden kann. Abschätzbar ist dies durch eine umfassende Risikobewertung, eine Diversifizierung von Lieferanten und Produktionsstandorten und die Entwicklung detaillierter Notfallpläne. Der Einsatz von Technologien wie Blockchain und fortschrittlichen Analysen kann ebenfalls zur Erhöhung der Resilienz beitragen.
Green Supply Chain Management
Green Supply Chain Management beinhaltet Prinzipien der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes entlang der gesamten Lieferkette. Maßnahmen können hierbei die Reduzierung von Emissionen und des Energieverbrauchs, die Schonung natürlicher Ressourcen oder ein effektives Abfallmanagement sein. Konzepte wie Green Logistics, nachhaltige Beschaffung und der Einsatz umweltfreundlicher Verpackungsmaterialien sind typische Beispiele für Green SCM in der Praxis.
Supply Chain Management in der Praxis
Die praktische Anwendung des Supply Chain Managements stützt sich auf eine Vielzahl von Tools und Technologien, um die Effizienz, Transparenz und Reaktionsfähigkeit zu verbessern.
Wichtige Tools & Technologien
- ERP- (Enterprise Resource Planning) und SCM-Systeme bilden das technologische Fundament eines Unternehmens. Sämtliche Geschäftsprozesse werden digital integriert und abgebildet und ermöglichen eine Echtzeit-Transparenz entlang der Wertschöpfungskette und dessen Phasen.
- Künstliche Intelligenz (KI), Maschinelles Lernen (ML) und Automatisierung revolutionieren aktuell das SCM. Ergebnisse beinhalten die Verbesserungen der Genauigkeit der Bedarfsplanung, Optimierung von Lagerbeständen, Automatisierung logistischer Prozesse und das Treffen fundiertere Entscheidungen. Mithilfe KI-gestützter Systeme können große Datenmengen analysiert, daraus Muster erkannt und Vorhersagen getroffen werden. (Mehr zu konkreten EFS Consulting Anwendungsbeispielen und Use Cases im Bereich Künstliche Intelligenz finden Sie auf unserer Seite AI & Use Cases )
- 5G-Netzwerke ermöglichen eine schnellere Datenübertragung und verbesserte Konnektivität, was insbesondere in Smart Factories und in der Logistik zu Effizienzsteigerungen führen kann.
- Blockchain-Technologien bieten sichere und transparente Möglichkeiten, Transaktionen innerhalb der Lieferkette zu verfolgen und zu dokumentieren. Dies kann die Rückverfolgbarkeit von Produkten verbessern, das Risiko von Fälschungen reduzieren und das Vertrauen zwischen den verschiedenen Akteuren in der Lieferkette stärken.
- Echtzeit-Tracking-Technologien, wie sie durch das Internet of Things (IoT) und andere Sensoren ermöglicht werden, bieten eine lückenlose Sicht auf den Warenfluss in der gesamten Lieferkette. Dies ermöglicht es Unternehmen, den Ort und den Zustand von Sendungen in Echtzeit zu überwachen und schnell auf potenzielle Probleme zu reagieren.
- Predictive Analytics nutzt historische Daten und statistische Algorithmen, um zukünftige Trends und Ereignisse vorherzusagen. Im SCM kann dies zur Optimierung der Bedarfsplanung, zur Antizipation von Engpässen und zur Verbesserung der Ressourcenzuweisung eingesetzt werden.
- Cloud-basierte Plattformen erleichtern die Zusammenarbeit und den Datenaustausch zwischen den verschiedenen Partnern in der Lieferkette, da sie einen zentralen Zugriff auf Informationen und Anwendungen ermöglichen.
Die häufigsten Herausforderungen in der Industrie
Trotz dieser fortschrittlichen Tools und Technologien steht die Industrie vor einer Reihe von Herausforderungen im Supply Chain Management. Dazu gehören die zunehmende Materialknappheit und steigende Rohstoffpreise. Ein weiterer kritischer Punkt ist die mangelnde Transparenz in komplexen, globalen Lieferketten, wodurch potenzielle Risiken und Engpässe schwieriger zu erkennen sind. Steigende Frachtkosten, getrieben durch höhere Treibstoffpreise und Kapazitätsengpässe, stellen ebenfalls eine erhebliche Belastung für Unternehmen dar. Zudem steigen Kund:innenerwartungen hinsichtlich schneller und flexibler Lieferungen stetig. Fehler in der Bedarfsprognose können zu Über- oder Unterbeständen führen, während ineffiziente Prozesse und mangelnde Automatisierung die Reaktionsfähigkeit und Effizienz der Lieferkette beeinträchtigen. Nicht zuletzt können geopolitische Instabilität und beeinträchtigte Handelsrouten erhebliche Auswirkungen auf globale Lieferketten haben.
EFS Consulting Supply Chain Expert:innen: Trends & Zukunft des SCM
Die Supply‑Chain‑Expert:innen von EFS Consulting beobachten und analysieren kontinuierlich aktuelle Trends und Entwicklungen im Bereich des Supply Chain Managements. Ein zentraler Trend ist die zunehmende Bedeutung von resilienten Lieferketten. Angesichts globaler Unsicherheiten verschiebt sich der Fokus von der reinen Effizienz hin zu einer erhöhten Widerstandsfähigkeit. Unternehmen setzen verstärkt auf die Diversifizierung ihrer Lieferantenbasis, den Aufbau von Pufferbeständen und die Implementierung umfassender Risikomanagementstrategien.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Frage nach der optimalen Gestaltung von Liefernetzwerken im Spannungsfeld zwischen globalen und lokalen Beschaffungsstrategien. Unternehmen sehen sich zunehmend im Spagat zwischen der Abwägung von Kostenvorteilen durch eine globale Beschaffung oder der Minderung der Abhängigkeit von geopolitischen Unsicherheiten, weshalb Aspekte der Lokalisierung vermehrt aufkommen und kritische Güter und Komponenten lokal oder regional bezogen werden.
Um die Wettbewerbsfähigkeit innerhalb der Industrie zu gewährleisten, streben Unternehmen danach Potentiale zur Kostensenkung zu identifizieren und umzusetzen. Kostenoptimierungen lassen sich entlang der gesamten Wertschöpfungskette von verschiedenen Stellhebeln realisieren.
Der Megatrend Nachhaltigkeit und Transparenz gewinnt im Supply Chain Management immer mehr an Bedeutung. Der Druck auf Unternehmen, ihre Umweltauswirkungen zu reduzieren und gleichzeitig eine hohe Transparenz in ihren Lieferketten zu gewährleisten, nimmt stetig zu.
Der Einfluss von neuen Technologien wird die Zukunft des Supply Chain Managements weiterhin maßgeblich prägen. Künstliche Intelligenz und Big Data werden im Bereich der Bedarfsprognosen einen immer größeren Anteil haben und als Hilfsmittel bei komplexen Entscheidungen über alle Stufen der Lieferkette Anklang finden.
Die fortschreitende Digitalisierung und Vernetzung von Produktionsanlagen und Logistikprozessen im Rahmen von Industrie 4.0 wird die Lieferketten weiter transformieren und zu intelligenteren und autonomeren Systemen führen. Die Möglichkeit des Echtzeit-Trackings von Sendungen und Beständen wird immer wichtiger, um die Reaktionsfähigkeit und Effizienz der Lieferkette zu maximieren.
Fazit
Supply Chain Management ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg moderner Unternehmen, der weit über die reine Logistik hinausgeht. Angesichts der dynamischen und komplexen Herausforderungen der heutigen Geschäftswelt ist ein effektives Lieferkettenmanagement unerlässlich für Effizienzsteigerung, Kostenreduktion und die Sicherstellung der Lieferzuverlässigkeit.
Die EFS Consulting Supply Chain Expert:innen verfügen über umfassende Erfahrung und Expertise, um Unternehmen bei der Optimierung ihrer Lieferketten zu unterstützen und maßgeschneiderte Lösungen für Ihre spezifischen Anforderungen zu entwickeln!
FAQs
Was versteht man unter Supply Chain Management?
Supply Chain Management bezeichnet die Planung, Steuerung und Kontrolle aller Aktivitäten entlang der Lieferkette, um Produkte effizient vom Lieferanten zu Kund:innen zu bringen.
Was sind die 5 Stufen des Supply Chain Managements?
Die fünf wesentlichen Stufen sind Planung, Beschaffung, Produktion, Lieferung und Rücksendungen. Sie spielen jeweils eine entscheidende Rolle, um sicherzustellen, dass Produkte effizient hergestellt, geliefert und ggf. zurückgenommen werden.
Was sind die 7 C’s des Supply Chain Managements?
Die 7 C’s der Logistik sind Connect (Verbinden), Create (Erstellen), Customize (Anpassen), Coordinate (Koordinieren), Consolidate (Konsolidieren), Collaborate (Zusammenarbeiten) und Contribute (Beitragen). Sie bieten einen praktischen Rahmen zur Verbesserung von Abläufen.