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01.09.2025

Smart Circular Economy: Digitalisierung revolutioniert Kreislaufwirtschaft

Die Anforderungen an eine nachhaltige und resiliente Wirtschaft nehmen stetig zu – insbesondere vor dem Hintergrund knapper Ressourcen, regulatorischer Vorgaben und wachsender gesellschaftlicher Erwartungen. Die smarte Kreislaufwirtschaft bietet hier einen zukunftsweisenden Ansatz. Doch was genau steckt dahinter, welche Technologien sind entscheidend und welchen konkreten Nutzen haben Unternehmen davon?

Das Wichtigste in Kürze 

  • Smart Circular Economy verknüpft Kreislaufwirtschaft mit digitalen Technologien  
  • Ziel ist eine effiziente, transparente und automatisierte Ressourcennutzung entlang des gesamten Produktlebenszyklus  
  • Praxisbeispiele und Use Cases zeigen: Smarte Kreislaufwirtschaft ist ein strategischer Hebel für nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit 

 

Was bedeutet „Smart Circular Economy“ (Smarte Kreislaufwirtschaft)? 

Die Smart Circular Economy (smarte Kreislaufwirtschaft) beschreibt die synergetische Verknüpfung digitaler Technologien mit den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft. Durch die Integration digitaler Lösungen in zirkuläre Wertschöpfungsprozesse eröffnen sich neue Potenziale zur Steigerung von Effizienz, Transparenz und Skalierbarkeit.  

Während Circular Economy (CE) auf den R-Strategien wie Reuse, Reparatur, Remanufacturing oder Recycling abzielt, erweitert die smarte Ausprägung dieses Konzepts den Handlungsspielraum durch datengetriebene, vernetzte und automatisierte Prozesse.

Ziel der Smart CE 

Ziel ist es, die Ressourcennutzung in allen Phasen des Produktlebenszyklus zu optimieren und systematisch Umwelteffekte zu reduzieren. Die smarte Kreislaufwirtschaft stellt somit eine Optimierung dar, die Digitalisierung als Enabler einer effektiven und skalierbaren Kreislaufwirtschaft begreift. 

Elemente der Smart CE 

Datentransparenz entlang des Produktlebenszyklus 

Ein zentrales Element smarter zirkulärer Systeme ist die durchgängige Transparenz über Materialien, Komponenten und Nutzungszustände. Technologien ermöglichen die Echtzeitverfolgung und Zustandserfassung von Produkten. Somit wird ein datenbasierter Zugang zu Informationen geschaffen.  

Kreislauffähiges Design und Nutzungsintensivierung 

Auch die Integration digitaler Technologien in die Produktentwicklung eröffnet neue Potenziale für eine systematisch zirkuläre Ausrichtung industrieller Wertschöpfung. Bereits in der Konstruktionsphase ermöglicht der Einsatz von simulationsgestützten Tools eine fundierte Entscheidungsfindung hinsichtlich Materialwahl, Produktarchitektur und Rezyklierbarkeit. Aufbauend auf den Prinzipien des Ecodesigns wird dadurch eine technische Grundlage für zirkuläre Strategien geschaffen.  

Einen tiefergehenden Einblick in die Anwendung von Ecodesign im industriellen Kontext bietet der EFS-Podcast in dem Expert:innen aktuelle Entwicklungen und Praxisbeispiele diskutieren. 

Digitale Infrastrukturen und Services zur Unterstützung zirkulärer Prozesse

Digitale Infrastrukturen und Services bilden eine Schlüsselkomponente für zirkuläre Wertschöpfungssysteme. Sie ermöglichen die durchgängige Erfassung, Analyse und Steuerung von Material- und Produktflüssen über den gesamten Lebenszyklus hinweg. 

 

Rolle der Digitalisierung in der Kreislaufwirtschaft  

Die Digitalisierung ist eine zentrale Unterstützung für die Umsetzung zirkulärer Wirtschaftsmodelle. Sie ermöglicht die durchgängige Erfassung, Steuerung und Optimierung von Material- und Produktflüssen in Echtzeit und bildet somit die Grundlage für datenbasierte Entscheidungen entlang des gesamten Produktlebenszyklus.  

Zu den relevanten Schlüsseltechnologien zählen unter anderem:  

IoT & Sensorik für Abfalltrennung und Wartung 

IoT-Systeme und intelligente Sensoren erkennen automatisch Zustände und Materialarten. Optische Sensorik in Recyclinganlagen identifiziert Abfallarten (z. B. Kunststoffe, Metalle) präzise, wodurch die Trennqualität und -geschwindigkeit steigt. In Produkten ermöglichen eingebettete Sensoren die frühzeitige Erkennung von Fehlern und damit eine effiziente Wartung. 

Künstliche Intelligenz & Datenanalyse 

Künstliche Intelligenz (Artificial Intelligenz) kann in einem breiten Spektrum zirkulärer Wertschöpfung Anwendung finden, da KI-Algorithmen große Datenmengen analysieren, Muster erkennen und fundierte Entscheidungsgrundlagen liefern. Im Produktdesign unterstützen sie die Simulation kreislauffähiger Alternativen, in der Beschaffung ermöglichen sie präzise Nachfrageprognosen zur Vermeidung von Überproduktion und Materialverschwendung. Ebenso tragen sie zur frühzeitigen Identifikation von Engpässen in der Lieferkette bei und optimieren durch datenbasierte Analysen Logistik- und Produktionsprozesse (siehe EFS Consulting AI Use Cases). 

Digitale Zwillinge & Lifecycle Management 

Digitale Zwillinge bilden physische Produkte als virtuelle Repräsentationen ab, inklusive aller Lebenszyklusdaten. Sie können das tatsächliche Verhalten von Anlagen simulieren und parallel zum Fertigungsprozess nicht messbare Prozessgrößen erfassen und Abweichungen vom Sollwert ermitteln. Ein aktiver Zwilling ermöglicht darüber hinaus bidirektionalen Datenaustausch zwischen realem Prozess und dem virtuellen Modell. In Kombination mit Product Lifecycle Management (PLM) wird der digitale Zwilling zum zentralen Baustein eines durchgängigen Daten- und Prozessmanagements über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg. Eine Simulation von Anlagen unter variablen Nutzungsszenarien ermöglicht eine präzise Bewertung ihrer Leistungsfähigkeit und bildet die Grundlage für adaptive, zustandsbasierte Wartungskonzepte. 

Blockchain & Rückverfolgbarkeit  

Blockchain ermöglicht eine dezentrale, fälschungssichere Speicherung und Übertragung von Informationen, ohne zentrale Kontrollinstanz. Jede Transaktion wird in einem Block dokumentiert, validiert und unveränderlich in die Kette eingefügt. Dadurch wird eine transparente Rückverfolgbarkeit von Produkten und Materialien entlang der gesamten Wertschöpfungskette ermöglicht – von der Rohstoffgewinnung bis zum Recycling. Folglich bietet diese Technologie Vorteile wie die Reduktion von Fälschungen und Betrugsrisiken, den zuverlässigen Nachweis von Herkunft und Materialqualität, eine erhöhte logistische Effizienz durch Transparenz sowie die gezielte Unterstützung zirkulärer Wertschöpfung durch nachvollziehbare Produktpfade. 

Herausforderungen bei der Digitalisierung zirkulärer Systeme 

Trotz des großen Potenzials digitaler Technologien bestehen zahlreiche Herausforderungen bei deren Umsetzung in zirkulären Systemen. Technische Hürden wie mangelnde Interoperabilität zwischen Systemen, unzureichende Datenqualität oder fehlende Standardisierung behindern die Integration über Unternehmensgrenzen hinweg. Gleichzeitig stellen organisatorische Barrieren – etwa Silostrukturen, fehlende Fachkompetenz oder begrenzte digitale Reife – zentrale Hemmnisse dar.

Auch rechtliche Unsicherheiten, insbesondere im Hinblick auf Datenschutz, Datensouveränität und Haftungsfragen, erschweren den vertrauensvollen Datenaustausch. Eine effektive Digitalisierung der Kreislaufwirtschaft erfordert integrierte Lösungsansätze, die technologische, organisatorische sowie regulatorische Rahmenbedingungen umfassend einbeziehen. 

EFS Consulting unterstützt Unternehmen dabei, digitale Technologien gezielt für zirkuläre Wertschöpfung nutzbar zu machen – durch ganzheitliche Beratungsansätze entlang des Produktlebenszyklus. Dabei verbinden wir fundiertes Know-how in den Bereichen Digitalisierung, Circular Economy und Organisationsentwicklung mit praxisbewährten Methoden zur Prozessanalyse, Technologieauswahl und Umsetzungsplanung. So schaffen wir die Grundlage für resiliente, datenbasierte und zukunftsfähige Geschäftsmodelle. 

Smarte Kreislaufwirtschaft Use Cases & Anwendung 

Circular Business Models, Plattformen & Best Practices aus der Industrie 

Digitale Technologien ermöglichen neue Möglichkeiten für zirkuläre Geschäftsmodelle, die auf Ressourceneffizienz, verlängerte Produktnutzung und geschlossene Stoffkreisläufe abzielen. Modelle wie die Sharing Economy, Leasing oder Product-as-a-Service (PaaS) setzen auf digitale Schnittstellen zur Erfassung von Nutzungsdaten, Zustandsinformationen und Rückgabeprozessen. Dadurch können Produkte intensiver genutzt, Wartung optimiert und Rückführungsprozesse automatisiert werden. 

Zusätzlich tragen digitale Plattformen für Sekundärrohstoffe zur effizienteren Allokation wiederverwertbarer Materialien bei, indem sie Angebot und Nachfrage marktübergreifend zusammenführen, Transparenz schaffen und Transaktionskosten senken. Ein Beispiel dafür ist der digitale, europaweite Markplatz von SECONTRADE 

Auch das Unternehmen Circularise bietet eine fortschrittliche Rückverfolgbarkeitsplattform, die Unternehmen dabei unterstützt, operative Resilienz zu stärken sowie Risiken und Compliance-Anforderungen entlang komplexer Lieferketten zu managen. Die Lösung ermöglicht eine transparente und sichere Erfassung sowie Weitergabe relevanter Nachhaltigkeits- und Materialdaten über alle Wertschöpfungsstufen hinweg. Damit schafft Circularise die Grundlage für prüfungsfähige, datenbasierte Entscheidungen, die sowohl ökologische als auch ökonomische Zielsetzungen unterstützen.  

Diese smarten Anwendungen fördern nicht nur die wirtschaftliche Attraktivität zirkulärer Geschäftsmodelle, sondern auch deren Skalierbarkeit – ein zentraler Hebel für die Transformation hin zu einer ressourcenschonenden, datengetriebenen Kreislaufwirtschaft. 

Digitales Recycling  

Trotz der technologischen Fortschritte und smarten Ansätze bestehen weiterhin erhebliche Herausforderungen – insbesondere im Bereich der Abfalltrennung. Wird diese, etwa auf Haushaltsebene, nicht sachgerecht durchgeführt, erschwert dies nachgelagerte Recyclingprozesse erheblich und führt zu höheren Kosten. In vielen Fällen erfolgt dann keine stoffliche Verwertung, sondern eine energetische Nutzung oder Deponierung, wodurch wertvolle Rohstoffe dauerhaft dem Kreislauf entzogen werden. Digitale Technologien bieten hier neue Lösungsansätze: So ermöglichen etwa optische Sensoren die automatisierte Identifikation und Sortierung verschiedener Materialarten – wie Kunststoffen – und tragen dadurch zur Effizienzsteigerung und Qualitätssicherung im Recycling bei. Gleichzeitig reduziert die automatisierte Trennung gesundheitsgefährdende Tätigkeiten für Beschäftigte in der Abfallwirtschaft.

Beispielsweise hat das Unternehmen RecyclingMonitor hat  eine Softwarelösung entwickelt, die auf die Digitalisierung und Effizienzsteigerung der Recyclingbranche abzielt. Dabei stehen die einfache Systemintegration sowie eine benutzerfreundliche, intuitive Anwendung im Vordergrund. 

Der Digitale Produktpass (DPP)  

Ein zentraler Baustein für die Operationalisierung zirkulärer Geschäftsmodelle und datengetriebener Wertschöpfung ist der Digitale Produktpass (DPP). Er schafft eine einheitliche Grundlage zur Erfassung und Bereitstellung produktbezogener Informationen in der gesamten EU. Ab 2027 wird er für zahlreiche Produktgruppen – u. a. Batterien, Textilien, Elektronik, Möbel sowie Stahl- und Aluminiumprodukte – verpflichtend. Der DPP enthält Angaben zu Materialzusammensetzung, CO₂-Fußabdruck, Recyclinganteil, Reparaturfähigkeit, Lebensdauer und Entsorgung. So entsteht eine standardisierte Datenbasis, die Transparenz, Konformität und Nachhaltigkeit entlang der Lieferkette fördert und Vertrauen über den gesamten Produktlebenszyklus schafft. 

 

EFS Kreislaufwirtschafts Expert:innen über Chancen für Unternehmen durch Smart CE

Die smarte Kreislaufwirtschaft eröffnet Unternehmen neue Potenziale für Effizienz, Innovation und Nachhaltigkeit. Digitale Technologien schaffen Transparenz entlang des Produktlebenszyklus und ermöglichen datenbasierte Geschäftsmodelle wie Product-as-a-Service oder digitale Sekundärrohstoffmärkte. In unserer EFS Consulting Beratungspraxis wird deutlich: Unternehmen, die frühzeitig auf smarte CE-Lösungen setzen, verbessern nicht nur ihre Ressourceneffizienz, sondern erhöhen zugleich ihre Wettbewerbsfähigkeit und organisatorische Resilienz.  

EFS Consulting unterstützt Sie dabei, passgenaue digitale Lösungen für zirkuläre Wertschöpfung zu identifizieren und strategisch in bestehende Prozesse zu integrieren – mit dem Ziel, Smart Circular Economy praxisnah und wirkungsvoll umzusetzen. Kontaktieren Sie uns noch heute für eine erste unverbindliche Beratung!

 

FAQs 

Was versteht man unter Smart Circular Economy?

Smart Circular Economy verbindet Kreislaufwirtschaft mit digitalen Technologien. Ziel ist automatisierte, effiziente und transparente Ressourcennutzung über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg. 

 

Welche Technologien sind für die Digitalisierung der Kreislaufwirtschaft relevant?

Wichtige Technologien sind IoT, KI, digitale Zwillinge und Blockchain. Sie ermöglichen Datentransparenz, Zustandsüberwachung, Prozessoptimierung und Rückverfolgbarkeit. 

 

Wie profitieren Unternehmen von der digitalen Kreislaufwirtschaft?

Unternehmen steigern ihre Ressourceneffizienz, senken Kosten und erschließen neue Geschäftsmodelle. Digitale Lösungen schaffen Transparenz und unterstützen nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit. 

 

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