Marktanalyse Öffentlicher Ausschreibungsmarkt
Insgesamt erfolgen in Österreich jährlich rund 25.000 Ausschreibungen und in den letzten Jahren ist eine steigende Tendenz sowohl in der Anzahl an Ausschreibungen als auch im Hinblick auf das Ausschreibungsvolumen in einer Höhe von 61 Milliarden zu erkennen. In Österreich gibt es ungefähr 47.000 Klein- und Mittelunternehmen (Kleinstunternehmen nicht berücksichtigt), trotz dieser hohen Anzahl an potenziellen Auftragnehmern in Österreich erhält nur ein kleiner Teil davon Zuschläge im Zuge öffentlicher Ausschreibungen. Liefer- und Dienstleistungsaufträge bzw. Konzessionen decken bis zu 70% des Ausschreibungsvolumens pro Jahr ab, davon gehen bis zu 43% des Ausschreibungsvolumen der Liefer- und Dienstleistungsaufträge an nur 30 Unternehmen, ohne Berücksichtigung der Vergaben an die ÖBB.
Von den ~4.500 seit 2019 aktiven Auftraggebern in Österreich, vergeben durchschnittlich 55% nur einen Auftrag pro Jahr. Nur sehr wenige Auftraggeber, ca. 5%, führen mehr als 20 Ausschreibungen pro Jahr durch. Die Bundesbeschaffung GmbH (BBG) sowie die Schieneninfrastruktur-Dienstleistungsgesellschaft sind Auftraggeber, die mehrere Milliarden Euro in den Jahren 2020 – 2022 vergeben haben. Nur sieben weitere Auftraggeber vergeben mehr als EUR 1 Mrd. pro Jahr, der Großteil der Auftraggeber haben ein geringes Ausschreibungsvolumen.
Auftragnehmerseitig wird ersichtlich, dass durchschnittlich 73% nur einen Auftrag pro Jahr erhalten. Bei Auftragnehmern, die mehr als 40 Aufträge pro Jahr erhalten, handelt es sich meist um Aufträge mit einem geringerem Ausschreibungsvolumen. Hier ist das Potenzial, um den Wettbewerb weiter zu stärken besonders hoch.
Die höchste Konzentration von Auftragnehmern (Daten aus 2021) ist bei der Auftragsvergabe in folgenden Bereichen zu beobachten:
- Dienstleistungen für Gesundheits- und Sozialwesen: 94 Prozent von 4,1 Milliarden Euro gingen an zehn Auftragnehmer
- Transportmittel und Erzeugnisse für Verkehrszwecke: 85 Prozent von 3,6 Milliarden Euro gingen an zehn Auftragnehmer
- IT-Dienste (Beratung, Software-Entwicklung): 53 Prozent von 1,4 Milliarden gingen an zehn Auftragnehmer
- Softwarepakete und Informationssysteme: 87 Prozent von 1,5 Milliarden Euro gingen an zehn Auftragnehmer
Mit der Erkenntnis, dass ca. 80% Auftraggeber sowie 90% der Auftragnehmer weniger als 5 Ausschreibungen bzw. Aufträge pro Jahr vergeben und den Zuschlag erhalten, ist teilweise von einer fehlenden Vergaberoutine auszugehen. Mit Hilfe von standardisiertem Vorgehen und Optimierung der Prozesse innerhalb der Organisationen, kann die Effizienz und Erfolgschance bei Ausschreibungen weiter gestärkt werden.
Vollversion der Marktanalyse
Die Ergebnisse der EFS Studie zum Thema Ausschreibungen inklusive Detailinformationen zu Datenquellen, Methodischer Herangehensweise, Analyseergebnisse ist in der Vollversion auf Anfrage kostenlos verfügbar.
Bei Interesse an der umfassenden Marktanalyse „Öffentlicher Ausschreibungsmarkt“ wenden Sie sich per Email an pr@efs.at