EFS Consulting
23.07.2024

Neue verbindliche Standards für die chinesische RoHS finalisiert

Im Mai 2024 hat der Unterausschuss TC297/SC3 der chinesischen Normungsbehörde (SAC) für Prüfverfahren für gefährliche Stoffe einen Normentwurf für elektrische und elektronische Produkte fertiggestellt.

Diese neue Norm soll die beiden Normen „GB/T 26572-2011 Requirements on the Restriction of Hazardous Substances in Electrical and Electronic Products“ und „SJ/T 11364-2014 “Marking for the Restriction of Use of Hazardous Substances in Electrical and Electronic Products“ ersetzen. Sie soll als grundlegende Vorschrift für Chinas RoHS-Richtlinien (Restriction of Hazardous Substances) dienen.

Produkte im Anwendungsbereich

Die neue Norm gilt für Geräte und verwandte Produkte, die Strom und elektromagnetische Felder nutzen oder mit ihnen interagieren, mit einer Nennbetriebsspannung von bis zu 1500 V Gleichstrom oder 1000 V Wechselstrom. Ausgenommen sind Produkte, die in der Stromerzeugung, -übertragung oder -verteilung eingesetzt werden. Sie unterteilt elektrische und elektronische Produkte in zwei Typen: Produkte des Typs I, die im „Compliance Management Catalogue for the Restricted Use of Hazardous Substances in Electrical and Electronic Products“ aufgelistet sind, müssen Kennzeichnungs-, Bewertungs- und Grenzwertkriterien erfüllen. Produkte des Typs II, die nicht aufgelistet sind, haben nur die Kennzeichnungsspezifikationen einzuhalten.

Anforderungen: Grenzwerte

Die Norm legt zusätzlich den maximalen Anteil von bestimmten Stoffen fest. So darf der Massenanteil von Blei, Quecksilber, sechswertigem Chrom, polybromierten Biphenylen (PBB), polybromierten Diphenylethern (PBDE), Di-n-butylphthalat (DBP), Diisobutylphthalat (DIBP), Butylbenzylphthalat (BBP) und Di(2-ethylhexyl)phthalat (DEHP) in jedem homogenen Werkstoff eines elektrischen oder elektronischen Produkts 0,1 % nicht überschreiten. Für Cadmium liegt der Grenzwert bei 0,01 % Massenanteil. Der Gehalt an gefährlichen Stoffen in jeder Einheit muss nach den in GB/T 39560 beschriebenen Verfahren bestimmt werden.

Anforderungen: Kennzeichnung

Was die Kennzeichnung angeht, folgt die neue Norm den Richtlinien der SJ/T 11364. Sie legt fest, dass interne Komponenten wie Widerstände, Leiterplatten und Anzeigeelemente, die selbst elektrische und elektronische Produkte sind, aber als Teile anderer Produkte verwendet werden, das Symbol zur Beschränkung gefährlicher Stoffe nicht direkt auf ihrer Oberfläche tragen müssen, wenn sie separat verkauft werden. Stattdessen sollte dieses Symbol in die Dokumentation des Produkts aufgenommen oder digital in die Software eingebettet werden.

Anforderungen: Konformitätsbewertung

Die Norm schreibt vor, dass bei Produkten, die im „Compliance Management Catalogue for Electrical and Electronic Products“ aufgeführt sind, mehr als 70 % der Komponenten durch Prüfberichte in den technischen Begleitdokumenten für die „Supplier Declaration of Conformity for the Restricted Use of Hazardous Substances in Electrical and Electronic Products“ abgedeckt sein müssen. Diese Anforderung hat weitreichende Auswirkungen auf den Großteil der in China verkauften Elektro- und Elektronikgeräte.

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